Geschichte schreiben in Echtzeit? Geschichte während der Corona-Pandemie
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Die Gegenwart bestimmt, wie wir Vergangenheit wahrnehmen und verstehen. Man könnte sogar sagen, dass die Gegenwart Vergangenheiten formt. Andererseits wird Vergangenheit immer wieder herangezogen, um die Ereignisse in der Gegenwart besser zu verstehen. Das wurde uns zuletzt während der Corona-Pandemie vor Augen geführt. Hier suchten Menschen nach Orientierung, indem sie darauf blickten, wie ähnliche Krisen in der Vergangenheit bewältigt wurden.
In der aktuellen Folge spricht unsere Redakteurin Christine Bartlitz (Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) mit Malte Thießen (LWL-Institut Münster) über den Einfluss, den die Gegenwart auf die Vergangenheit ausübt und umgekehrt. Sie diskutieren dabei die Rolle der Historiker:innen als sog. "Erklärer" gegenwärtiger Krisen in Echtzeit.
Zum Gast:
Malte Thießen ist Leiter des LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Oldenburg. Er publizierte u. a. eine Studie zur Impfgeschichte in Deutschland (Immunisierte Gesellschaft, Göttingen 2017).
Viel Aufmerksamkeit erlangte er jüngst mit seiner Geschichte in Echtzeit zur Coronapandemie "Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Coronapandemie" (Frankfurt am Main 2021), einem Buch, das sich bewusst an ein Laienpublikum richtete. Malte Thießen trat in dieser Zeit auch als Experte für historische Pandemien in der Öffentlichkeit auf.
Moderation: Christine Bartlitz / Thomas Meyer / Thomas Werneke
Mehr Informationen:
Eine Rezension zum Buch "Auf Abstand" auf H-Soz-Kult finden Sie hier:
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-97536
Zeithistorische Forschungen Themenheft Gesundheitsökonomien, Hrsg. v. Hartmut Berghoff und Malte Thießen, https://zeithistorische-forschungen.de/2-2020
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