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Tasten, lauschen, bauen, rauswerfen
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Schüttel-Spaß mit „Lauschwunder“ Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden
„Lauschwunder“ ist ein Hör-Memory für Kinder ab drei Jahren. Es müssen Klangpaare gefunden werden – zehn gibt es und auch einen Joker. Man braucht ein feines Gehör, um jeweils gleichklingende Geräusche zu entdecken. Das Spiel besteht aus einem dreieckigen Brett, auf dem 21 Dosen mit Holzdeckeln und klingendem, klapperndem und anderem hörbarem Inhalt stehen. Der erste Spieler nimmt eine Dose, schüttelt sie, hört das Geräusch und sucht eine zweite Dose, die hoffentlich dasselbe Geräusch hat. Wenn die Geräusche nicht übereinstimmen, werden die Dosen wieder an ihren Platz gestellt, und der nächste Spieler ist dran. Man kann das Brett mit den Dosen auch im Uhrzeigersinn weiterdrehen, sodass das Spiel noch mehr Schüttel-Spaß macht. An einer der Ecken des Spielbretts kann man einen Punkt ertasten, eine Hilfe, um nicht ganz die Richtung beim Drehen des Bretts zu verlieren. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Spiel sehr gut geeignet – überhaupt für Menschen, die gern hinhören, selbst die leisesten Töne unterscheiden können und schon immer wussten, dass sie sich auf ihr Gehör verlassen können.
Auf Schatzsuche im „verrückten Labyrinth“ Ein Spieltipp von Reiner Delgado, Referent für Soziales im DBSV, Berlin
Ich habe „Das verrückte Labyrinth“ mit 21 Jahren kennengelernt. Da konnte ich noch etwas sehen und mit der Standardvariante spielen. Auf den 49 Quadraten des Spielbretts ergeben sich durch die zunächst nach dem Zufallsprinzip angeordneten Gängekarten Wege – gerade, um die Ecke führende oder T-förmige. Auf manchen der festen und verschiebbaren quadratischen Karten sind Bilder: eine Schatztruhe, ein Leuchter, ein Flaschengeist und vieles mehr. Diese Schätze sind auch auf Karten abgebildet, die zu Beginn des Spiels verteilt werden. Und nun muss jeder Spieler, jede Spielerin diese Schätze mit einer Spielfigur auf dem Brett aufsuchen. Doch durch das Verschieben der Gängekarten, ändern sich die Wege des Labyrinths ständig, und darum ist es nicht so leicht, an seine Schätze zu gelangen. Das räumliche Denken und zu planen, wie Wege entstehen und verschwinden, wenn man etwas verschiebt, begeistern mich. Ich war sehr froh, als ich blind war und eine Freundin mir das Spiel mit tastbaren Markierungen geschenkt hat. Das Spielbrett ist mit Metall hinterlegt und die Figuren magnetisch, wodurch sie an ihrem Platz stehen bleiben. Die Wegränder sind erhabene Linien; die Symbole tragen Bezeichnungen in Braille. Es macht Spaß, wenn meine sehenden Mitspieler zu blind sind, um für mich offensichtliche Wege zu entdecken. Nur meine Schwester: Die findet ihren Weg immer am schnellsten.
Dazu ein Bild: Das Spielbrett von „3D Labyrinth“: Die Gängekarten sind unterschiedlich hoch. Der Spielkarton dahinter zeigt eine Burg, Phantasiewesen wie einen Zauberer und Gegenstände wie Bücher.
DOG: Keiner spielt, keiner gewinnt allein Ein Spieltipp von Renate Scheller-Stöber, Horn-Bad Meinberg
Für das Spiel „DOG“ (deutsch „Hund“) benötigt man ein „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Brett mit Vertiefungen für die Figuren und ein Rommé-Kartenspiel. Rommé gibt es sowohl mit Punktschrift als auch mit tastbaren Symbolen. Man kann „DOG“ auch als fertiges Spiel kaufen, doch ist es in dieser Form nicht für blinde und sehbehinderte Spieler geeignet. „DOG“ funktioniert ähnlich wie „Mensch ärgere Dich nicht“, wird aber mit Karten gespielt, nicht mit Würfeln. Die sich gegenübersitzenden Personen bilden ein Team und unterstützen sich gegenseitig. Es gilt, die eigenen vier Figuren so schnell wie möglich ins Ziel zu bringen. Gewonnen hat ein Team jedoch erst, wenn alle seine acht Figuren im Ziel sind. Gespielt wird in mehreren Runden, in denen zunächst sechs Karten ausgeteilt werden und dann von Runde zu Runde weniger. Die Figuren werden wie bei „Mensch ärgere Dich nicht“ gesetzt, mit den Karten führt man verschiedene Spielzüge durch. Mit der Sieben zum Beispiel kann man sieben Schritte vorwärts ziehen, sie aber auf beliebig viele eigene Spielfiguren aufteilen, etwa die drei Felder entfernte Figur eines Mitspielers rauswerfen und die übrigen vier Punkte mit einer anderen Figur weiterrücken. Der Joker kann den Wert jeder anderen Spielkarte ersetzen. In jedem Fall ist es ratsam, die Spielanleitung dieses kurzweiligen Spiels gründlich zu studieren.
„Turmduell“ aus der „Spiele- und Sinnesbox“ Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden
Die „Spiele- und Sinnesbox“ ist ein Spiel, bei dem Geschicklichkeit, Kreativität, Feinmotorik und eine ruhige Hand gefragt sind. Ziel des Spiels ist es, einen möglichst hohen Turm zu bauen. Dafür gibt es 60 Steine in verschiedenen Formen, zwei Symbolwürfel, Spielblock, Stift und einen Stoffbeutel. Gespielt werden kann zu zweit in einem „Turmduell“, aber auch mit mehreren Personen. Ein Teil der Steine für den Turmbau liegt auf dem Tisch, der andere Teil befindet sich im Stoffbeutel. Es wird mit zwei Symbolwürfeln gewürfelt. Vom Tisch kann der Stein genommen werden, der zu einem der Würfelsymbole passt. Ein zweiter Stein mit dem gleichen Symbol kann dann aus dem Stoffbeutel erfühlt und herausgeholt werden. Sowohl Steine als auch die Würfelsymbole sind gut ertastbar. Mit diesen Steinen beginnt man, seinen Turm zu bauen. Das Spiel ist zu Ende, wenn keine Steine mehr in dem Stoffbeutel sind – oder wenn auch der letzte der Turmbaumeister mit seiner Konstruktion gescheitert und der Turm eingestürzt ist. Es ist ein überaus spannendes Spiel, das nicht langweilig wird. Es ist für blinde und sehbehinderte Menschen geeignet, die Lust am Bauen haben und mit Feingefühl ihre Risikofreude in Szene setzen wollen. Für Kinder unter drei Jahren ist das Spiel nicht geeignet.
Coole Stimmen, krasse Sounds
Zeitschleifen, Wirtschaftskomplotte, Leben im Mittelalter: Die Welten von Computer- und Smartphone-Spielen sind vielfältig und ziehen Millionen in ihren Bann. Auch Spiele nur zum Hören sind dabei. Manche Games, wie sie zur Unterscheidung von zum Beispiel Brettspielen genannt werden, kann man allein, manche mit mehreren oder sehr vielen Spielern spielen. DBSV-Jugendreferent Robbie Sandberg stellt einige vor.
Von Robbie Sandberg
Audiogames für Smartphones
Audiogames werden nur nach Gehör gespielt. Auf dem Bildschirm tut sich meistens nichts. Da man sich in einer rein akustischen Umgebung orientieren muss, sollte man immer Ohr- oder Kopfhörer tragen. Audiogames werden solo gespielt und erfordern keine Internetverbindung.
Alt-Frequencies
Alt-Frequencies kann in mehreren Sprachen gespielt werden, darunter auch Deutsch. Das Audiogame ist ein verzwicktes Spiel mit coolen Stimmen und pfiffiger Bedienungsmechanik. Die Menschen werden gezwungen, in einer Zeitschleife zu leben. Man muss zwischen Radiosendern zappen, auf bestimmte Informationen achten und diese aufnehmen. Wenn man die Aufnahmen bei anderen Sendern unterbringt, kann man die Menschheit aufrütteln. Das Spiel hat eigene Gesten, kann aber bei aktiviertem Screenreader gespielt werden. Es ist sowohl für das iPhone als auch für Android-Geräte verfügbar.
Frequency Missing
Das eindrückliche Audio-Design von Frequency Missing versetzt hinter die Kulissen eines Radiosenders. Es ist ein spannendes Mystery-Game um einen verschwundenen Reporter. Als Praktikantin Patricia im Sender untersucht man Räume und Gegenstände, spricht mit Kollegen und löst Rätsel, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Das Spiel ist englischsprachig, aber die Dialoge sind einfach gehalten. Ein schöner Anreiz zum Englischlernen für Schülerinnen und Schüler. Es wird mit spieleigenen Gesten im Querformat gespielt. Der Screenreader ist derweil inaktiv.
Blowback
Blowback ist ein fesselndes Science-Fiction-Abenteuer, in dem man eine investigative Journalistin mit spieleigenen Gesten durch etliche Gefahren steuern muss, um ein fieses Wirtschaftskomplott aufzudecken. Entwickelt von der Hörspielabteilung von Deutschlandfunk Kultur wartet Blowback mit bekannten Hörspielstimmen, krassen Sounds und einer packenden Story auf. Man braucht ein schnelles Reaktionsvermögen und ein scharfes Gehör, um in der 3-D-Klangwelt klarzukommen. Blowback verwendet keine eigenen Gesten, sondern wird mit herkömmlichen Schaltflächen gesteuert. Bei aktiviertem Screenreader ist es einfacher, die Schaltflächen für die Fortbewegung zu finden, aber die Geste zum Hochheben oder Schieben kann nur bei deaktiviertem Screenreader ausgeführt werden. Links zum Spiel für iOS und Android findet man auf der Website von Deutschlandfunk Kultur.
Smartphone- und Computerspiele mit mehreren Spielenden
Massively Multiplayer Online Games (MMO) sind Spiele, in denen man mit anderen Spielenden interagiert. Die Spiele benötigen daher immer eine Internetverbindung. Meistens sind sie nur schlecht zugänglich, weil sie visuell gestaltet und nicht für die Bedienung mit Screenreader optimiert sind. Hier aber zwei Ausnahmen.
Lords & Knights
Lords & Knights ist ein Aufbau-Strategiespiel. Als mittelalterlicher Burgherr muss man eine Burg aufbauen. Dazu gehört es, Rohstoffe zu fördern, Gebäude auszubauen, Soldaten zu rekrutieren, die Burgen anderer Spielerinnen und Spieler auszuspionieren, zu plündern oder mit ihnen Handel zu treiben. Das Schwesterspiel Celtic Tribes funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nur dass man statt einer Burg ein keltisches Dorf aufbauen muss. Die Spiele für iOS sind weitgehend barrierefrei und können mit VoiceOver gespielt werden. Die Android-Versionen sind mit TalkBack nicht spielbar.
FreeChess – Schachspielen am Computer
FreeChess ist eine Browser-basierte, Screenreader-zugängliche Plattform zum Schachspielen gegen andere Spielende. Man kann die Züge durch Eingabe der algebraischen Notation angeben, also die alphanumerischen Koordinaten der Felder, zum Beispiel g2-g4. Ebenso kann man die Züge mit der Mausfunktion eines Screenreaders ausführen. Dazu fokussiert man eine Figur, hebt sie an der Startposition mit der Leertaste ab, setzt sie an der Zielposition mit der Leertaste auf und klickt auf „ziehen“. Um den Überblick zu behalten, kann man die Stellungen der Figuren mit dem Screenreader auslesen und auf einem physischen Schachbrett nachbauen. Mit der kostenlosen Account-Variante auf FreeChess.de kann man zwei Einzelpartien gleichzeitig spielen. Wenn man Turniere oder auch mehrere Einzelpartien gleichzeitig spielen möchte, muss man bezahlen. Allen, die auf FreeChess.de spielen wollen, empfehlen wir, die Onlinehilfe gründlich durchzulesen, damit man auch weiß, wie das System funktioniert. Mit dem Lesen der Onlinehilfe ist man etwa einen Abend beschäftigt.
Sonstiges
Subwords
Subwords ist eine Mischung aus einem Quiz und einem Wort-Suchspiel. Wörter, die in ihre Silben zerlegt worden sind, müssen wieder zusammengesetzt werden. Jedes Level hat ein anderes Thema, von Allgemeinwissen wie Gemüsesorten oder Instrumente bis zu chemischen Elementen oder griechischer Mythologie. Man muss sich also in einem Thema etwas auskennen, um zu wissen, wonach man suchen muss. Weiß man mal nicht weiter, kann man einen Tipp bekommen und gleichzeitig ein neues Wort lernen. Durch Schnelligkeit beim Lösen kann man bis zu sechs Sterne pro Level erreichen. Wenn man Sterne erhält, werden weitere Level freigeschaltet, die bis dahin als versteckte Level angezeigt werden. Das kurzweilige Solospiel ist für iOS erhältlich und mit VoiceOver spielbar.
Robbie Sandberg ist DBSV-Jugendreferent.
Mehr Infos zu den Spielen und Bezugsquellen unter: www.dbsv.org/computerspiele.html
64 bölüm
Manage episode 278980747 series 2824702
Schüttel-Spaß mit „Lauschwunder“ Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden
„Lauschwunder“ ist ein Hör-Memory für Kinder ab drei Jahren. Es müssen Klangpaare gefunden werden – zehn gibt es und auch einen Joker. Man braucht ein feines Gehör, um jeweils gleichklingende Geräusche zu entdecken. Das Spiel besteht aus einem dreieckigen Brett, auf dem 21 Dosen mit Holzdeckeln und klingendem, klapperndem und anderem hörbarem Inhalt stehen. Der erste Spieler nimmt eine Dose, schüttelt sie, hört das Geräusch und sucht eine zweite Dose, die hoffentlich dasselbe Geräusch hat. Wenn die Geräusche nicht übereinstimmen, werden die Dosen wieder an ihren Platz gestellt, und der nächste Spieler ist dran. Man kann das Brett mit den Dosen auch im Uhrzeigersinn weiterdrehen, sodass das Spiel noch mehr Schüttel-Spaß macht. An einer der Ecken des Spielbretts kann man einen Punkt ertasten, eine Hilfe, um nicht ganz die Richtung beim Drehen des Bretts zu verlieren. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Spiel sehr gut geeignet – überhaupt für Menschen, die gern hinhören, selbst die leisesten Töne unterscheiden können und schon immer wussten, dass sie sich auf ihr Gehör verlassen können.
Auf Schatzsuche im „verrückten Labyrinth“ Ein Spieltipp von Reiner Delgado, Referent für Soziales im DBSV, Berlin
Ich habe „Das verrückte Labyrinth“ mit 21 Jahren kennengelernt. Da konnte ich noch etwas sehen und mit der Standardvariante spielen. Auf den 49 Quadraten des Spielbretts ergeben sich durch die zunächst nach dem Zufallsprinzip angeordneten Gängekarten Wege – gerade, um die Ecke führende oder T-förmige. Auf manchen der festen und verschiebbaren quadratischen Karten sind Bilder: eine Schatztruhe, ein Leuchter, ein Flaschengeist und vieles mehr. Diese Schätze sind auch auf Karten abgebildet, die zu Beginn des Spiels verteilt werden. Und nun muss jeder Spieler, jede Spielerin diese Schätze mit einer Spielfigur auf dem Brett aufsuchen. Doch durch das Verschieben der Gängekarten, ändern sich die Wege des Labyrinths ständig, und darum ist es nicht so leicht, an seine Schätze zu gelangen. Das räumliche Denken und zu planen, wie Wege entstehen und verschwinden, wenn man etwas verschiebt, begeistern mich. Ich war sehr froh, als ich blind war und eine Freundin mir das Spiel mit tastbaren Markierungen geschenkt hat. Das Spielbrett ist mit Metall hinterlegt und die Figuren magnetisch, wodurch sie an ihrem Platz stehen bleiben. Die Wegränder sind erhabene Linien; die Symbole tragen Bezeichnungen in Braille. Es macht Spaß, wenn meine sehenden Mitspieler zu blind sind, um für mich offensichtliche Wege zu entdecken. Nur meine Schwester: Die findet ihren Weg immer am schnellsten.
Dazu ein Bild: Das Spielbrett von „3D Labyrinth“: Die Gängekarten sind unterschiedlich hoch. Der Spielkarton dahinter zeigt eine Burg, Phantasiewesen wie einen Zauberer und Gegenstände wie Bücher.
DOG: Keiner spielt, keiner gewinnt allein Ein Spieltipp von Renate Scheller-Stöber, Horn-Bad Meinberg
Für das Spiel „DOG“ (deutsch „Hund“) benötigt man ein „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Brett mit Vertiefungen für die Figuren und ein Rommé-Kartenspiel. Rommé gibt es sowohl mit Punktschrift als auch mit tastbaren Symbolen. Man kann „DOG“ auch als fertiges Spiel kaufen, doch ist es in dieser Form nicht für blinde und sehbehinderte Spieler geeignet. „DOG“ funktioniert ähnlich wie „Mensch ärgere Dich nicht“, wird aber mit Karten gespielt, nicht mit Würfeln. Die sich gegenübersitzenden Personen bilden ein Team und unterstützen sich gegenseitig. Es gilt, die eigenen vier Figuren so schnell wie möglich ins Ziel zu bringen. Gewonnen hat ein Team jedoch erst, wenn alle seine acht Figuren im Ziel sind. Gespielt wird in mehreren Runden, in denen zunächst sechs Karten ausgeteilt werden und dann von Runde zu Runde weniger. Die Figuren werden wie bei „Mensch ärgere Dich nicht“ gesetzt, mit den Karten führt man verschiedene Spielzüge durch. Mit der Sieben zum Beispiel kann man sieben Schritte vorwärts ziehen, sie aber auf beliebig viele eigene Spielfiguren aufteilen, etwa die drei Felder entfernte Figur eines Mitspielers rauswerfen und die übrigen vier Punkte mit einer anderen Figur weiterrücken. Der Joker kann den Wert jeder anderen Spielkarte ersetzen. In jedem Fall ist es ratsam, die Spielanleitung dieses kurzweiligen Spiels gründlich zu studieren.
„Turmduell“ aus der „Spiele- und Sinnesbox“ Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden
Die „Spiele- und Sinnesbox“ ist ein Spiel, bei dem Geschicklichkeit, Kreativität, Feinmotorik und eine ruhige Hand gefragt sind. Ziel des Spiels ist es, einen möglichst hohen Turm zu bauen. Dafür gibt es 60 Steine in verschiedenen Formen, zwei Symbolwürfel, Spielblock, Stift und einen Stoffbeutel. Gespielt werden kann zu zweit in einem „Turmduell“, aber auch mit mehreren Personen. Ein Teil der Steine für den Turmbau liegt auf dem Tisch, der andere Teil befindet sich im Stoffbeutel. Es wird mit zwei Symbolwürfeln gewürfelt. Vom Tisch kann der Stein genommen werden, der zu einem der Würfelsymbole passt. Ein zweiter Stein mit dem gleichen Symbol kann dann aus dem Stoffbeutel erfühlt und herausgeholt werden. Sowohl Steine als auch die Würfelsymbole sind gut ertastbar. Mit diesen Steinen beginnt man, seinen Turm zu bauen. Das Spiel ist zu Ende, wenn keine Steine mehr in dem Stoffbeutel sind – oder wenn auch der letzte der Turmbaumeister mit seiner Konstruktion gescheitert und der Turm eingestürzt ist. Es ist ein überaus spannendes Spiel, das nicht langweilig wird. Es ist für blinde und sehbehinderte Menschen geeignet, die Lust am Bauen haben und mit Feingefühl ihre Risikofreude in Szene setzen wollen. Für Kinder unter drei Jahren ist das Spiel nicht geeignet.
Coole Stimmen, krasse Sounds
Zeitschleifen, Wirtschaftskomplotte, Leben im Mittelalter: Die Welten von Computer- und Smartphone-Spielen sind vielfältig und ziehen Millionen in ihren Bann. Auch Spiele nur zum Hören sind dabei. Manche Games, wie sie zur Unterscheidung von zum Beispiel Brettspielen genannt werden, kann man allein, manche mit mehreren oder sehr vielen Spielern spielen. DBSV-Jugendreferent Robbie Sandberg stellt einige vor.
Von Robbie Sandberg
Audiogames für Smartphones
Audiogames werden nur nach Gehör gespielt. Auf dem Bildschirm tut sich meistens nichts. Da man sich in einer rein akustischen Umgebung orientieren muss, sollte man immer Ohr- oder Kopfhörer tragen. Audiogames werden solo gespielt und erfordern keine Internetverbindung.
Alt-Frequencies
Alt-Frequencies kann in mehreren Sprachen gespielt werden, darunter auch Deutsch. Das Audiogame ist ein verzwicktes Spiel mit coolen Stimmen und pfiffiger Bedienungsmechanik. Die Menschen werden gezwungen, in einer Zeitschleife zu leben. Man muss zwischen Radiosendern zappen, auf bestimmte Informationen achten und diese aufnehmen. Wenn man die Aufnahmen bei anderen Sendern unterbringt, kann man die Menschheit aufrütteln. Das Spiel hat eigene Gesten, kann aber bei aktiviertem Screenreader gespielt werden. Es ist sowohl für das iPhone als auch für Android-Geräte verfügbar.
Frequency Missing
Das eindrückliche Audio-Design von Frequency Missing versetzt hinter die Kulissen eines Radiosenders. Es ist ein spannendes Mystery-Game um einen verschwundenen Reporter. Als Praktikantin Patricia im Sender untersucht man Räume und Gegenstände, spricht mit Kollegen und löst Rätsel, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Das Spiel ist englischsprachig, aber die Dialoge sind einfach gehalten. Ein schöner Anreiz zum Englischlernen für Schülerinnen und Schüler. Es wird mit spieleigenen Gesten im Querformat gespielt. Der Screenreader ist derweil inaktiv.
Blowback
Blowback ist ein fesselndes Science-Fiction-Abenteuer, in dem man eine investigative Journalistin mit spieleigenen Gesten durch etliche Gefahren steuern muss, um ein fieses Wirtschaftskomplott aufzudecken. Entwickelt von der Hörspielabteilung von Deutschlandfunk Kultur wartet Blowback mit bekannten Hörspielstimmen, krassen Sounds und einer packenden Story auf. Man braucht ein schnelles Reaktionsvermögen und ein scharfes Gehör, um in der 3-D-Klangwelt klarzukommen. Blowback verwendet keine eigenen Gesten, sondern wird mit herkömmlichen Schaltflächen gesteuert. Bei aktiviertem Screenreader ist es einfacher, die Schaltflächen für die Fortbewegung zu finden, aber die Geste zum Hochheben oder Schieben kann nur bei deaktiviertem Screenreader ausgeführt werden. Links zum Spiel für iOS und Android findet man auf der Website von Deutschlandfunk Kultur.
Smartphone- und Computerspiele mit mehreren Spielenden
Massively Multiplayer Online Games (MMO) sind Spiele, in denen man mit anderen Spielenden interagiert. Die Spiele benötigen daher immer eine Internetverbindung. Meistens sind sie nur schlecht zugänglich, weil sie visuell gestaltet und nicht für die Bedienung mit Screenreader optimiert sind. Hier aber zwei Ausnahmen.
Lords & Knights
Lords & Knights ist ein Aufbau-Strategiespiel. Als mittelalterlicher Burgherr muss man eine Burg aufbauen. Dazu gehört es, Rohstoffe zu fördern, Gebäude auszubauen, Soldaten zu rekrutieren, die Burgen anderer Spielerinnen und Spieler auszuspionieren, zu plündern oder mit ihnen Handel zu treiben. Das Schwesterspiel Celtic Tribes funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nur dass man statt einer Burg ein keltisches Dorf aufbauen muss. Die Spiele für iOS sind weitgehend barrierefrei und können mit VoiceOver gespielt werden. Die Android-Versionen sind mit TalkBack nicht spielbar.
FreeChess – Schachspielen am Computer
FreeChess ist eine Browser-basierte, Screenreader-zugängliche Plattform zum Schachspielen gegen andere Spielende. Man kann die Züge durch Eingabe der algebraischen Notation angeben, also die alphanumerischen Koordinaten der Felder, zum Beispiel g2-g4. Ebenso kann man die Züge mit der Mausfunktion eines Screenreaders ausführen. Dazu fokussiert man eine Figur, hebt sie an der Startposition mit der Leertaste ab, setzt sie an der Zielposition mit der Leertaste auf und klickt auf „ziehen“. Um den Überblick zu behalten, kann man die Stellungen der Figuren mit dem Screenreader auslesen und auf einem physischen Schachbrett nachbauen. Mit der kostenlosen Account-Variante auf FreeChess.de kann man zwei Einzelpartien gleichzeitig spielen. Wenn man Turniere oder auch mehrere Einzelpartien gleichzeitig spielen möchte, muss man bezahlen. Allen, die auf FreeChess.de spielen wollen, empfehlen wir, die Onlinehilfe gründlich durchzulesen, damit man auch weiß, wie das System funktioniert. Mit dem Lesen der Onlinehilfe ist man etwa einen Abend beschäftigt.
Sonstiges
Subwords
Subwords ist eine Mischung aus einem Quiz und einem Wort-Suchspiel. Wörter, die in ihre Silben zerlegt worden sind, müssen wieder zusammengesetzt werden. Jedes Level hat ein anderes Thema, von Allgemeinwissen wie Gemüsesorten oder Instrumente bis zu chemischen Elementen oder griechischer Mythologie. Man muss sich also in einem Thema etwas auskennen, um zu wissen, wonach man suchen muss. Weiß man mal nicht weiter, kann man einen Tipp bekommen und gleichzeitig ein neues Wort lernen. Durch Schnelligkeit beim Lösen kann man bis zu sechs Sterne pro Level erreichen. Wenn man Sterne erhält, werden weitere Level freigeschaltet, die bis dahin als versteckte Level angezeigt werden. Das kurzweilige Solospiel ist für iOS erhältlich und mit VoiceOver spielbar.
Robbie Sandberg ist DBSV-Jugendreferent.
Mehr Infos zu den Spielen und Bezugsquellen unter: www.dbsv.org/computerspiele.html
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