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Der Segen des Gebens

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Reden über Geld

Der Völkerapostel Paulus spricht über ein Tabuthema, über Geld. Und das recht ausführlich in seinem Brief an die Christen in Korinth, ganze zwei Kapitel lang. Dabei verlangt der Gemeindegründer gar keine Unterstützung für sich selbst. Nein, Paulus sammelt zur Unterstützung der notleidenden Gemeinde in Jerusalem – ca. 3.000 km Fahrweg entfernt.

Überall, wo er Station macht, bittet Paulus um Geldspenden für die verarmte Jerusalemer Gemeinde. Bereits ein Jahr zuvor hatte er die Gemeinde in Korinth auf diese Sammlung vorbereitet.

Geldsammlung braucht Organisation

Wir sehen, Paulus plant diese Geldsammlung recht langfristig.

Und wir müssen uns bewusst machen: Diese Sammlung für Jerusalem ist ein zusätzliches Sonderopfer. Sie erfolgte in Korinth, der Hauptstadt der Provinz Achaja, neben den normalen regelmäßigen Kollekten. Meist bestanden diese in Naturaliengaben für die Gemeinde und besonders bedürftige Gemeindeglieder vor Ort.

Jetzt sollte also zusätzlich Geld für Jerusalem gesammelt werden. Offenbar gab es nach der Aufforderung zu dieser Sammlung in Korinth auch Bedenken und Widerstand. Manche Geschwister hatten das Gefühl, dass sie überfordert werden. Darauf war Paulus schon im Kapitel zuvor eingegangen, als er betonte: Vers 13 „Das alles sage ich nicht, damit andere im Überfluss leben und ihr dann Mangel erleidet, sondern es geht mir dabei darum, dass ein Ausgleich hergestellt wird.“ [DB]

Einhalten der Zusagen

Schauen wir uns die Argumente für die Sammlung in diesem Kapitel 9 nun genauer an:

Paulus erinnert in Vers 2 an die positiven Zusagen. Und er deutet eine mögliche Blamage an, wenn die relativ wohlhabende Gemeinde in Korinth nur eine mickrige Sammlung zustande bekäme. Das wäre peinlich.

Segen des Gebens

Dann aber wechselt der Apostel zum Thema des Segens. Die Gabe der Gemeinde soll eine Gabe des Segens sein. Freiwillig, fröhlich, ohne Zwang, so betont er. Das Geben soll ein Ausdruck für den zuvor empfangenen Segen von Gott sein. Machen wir es uns bewusst: Gott beschenkt uns großzügig. Und der Segen erfüllt sich im Empfangen und Weitergeben.

Paulus verdeutlicht, dass es eine Freude ist, anderen helfen zu können. Ja, es ist ein Vorrecht, die Notlage anderer lindern zu können. Großzügiges Geben ist somit Ausdruck der Liebe zu den Geschwistern. Und das Geben wird zu einer Auswirkung des Glaubens.

Jegliche Berechnung hat hier jedoch keinen Platz. Wer nur deshalb gibt, um dadurch viel für sich selbst zurückzubekommen, der verrechnet sich.

Indikator Gott oder Mammon

Durch die Gegenüberstellung von Segensgabe und „Geizgabe“ in Vers 5 deutet Paulus eine Entscheidung im Hintergrund an. Jesus hat vor Habgier gewarnt. In Lk 12,15 heißt es „Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“

Im Brief an Timotheus (1.Tim.6,10) bezeichnet Paulus die Geldgier als eine Wurzel allen Übels. Damit knüpft er an die Worte von Jesus an – „Ihr könnt nicht Gott dienen und gleichzeitig den Götzen Mammon verehren.“ (Mt.6,24).

Wir stellen fest: der Umgang mit Geld und die Großzügigkeit sind ein Indikator für die Machtverhältnisse im eigenen Herzen. Und das gilt ebenso für die konkrete Ortsgemeinde.

Denn jede einzelne Gemeinde gehört zur großen weltweiten Gemeinde von Jesus. Und bis heute gibt es Geschwister, die auf derartige Liebesgaben warten. Dazu ist es erforderlich, die Nöte anderer wahrzunehmen und sich nicht nur mit den eigenen Interessen zu befassen.

Ehre Gottes

Doch ein zentrales Argument fehlt noch in meiner Aufzählung. Haben Sie es bemerkt?
Es geht um die Ehre Gottes. Gott soll mehrfach gelobt werden. Da ist zum einen das dankbare Geben. Man hat Segen bekommen und kann anderen davon abgeben.

Und noch stärker der Dank der Empfänger. Die sehen hinter der Unterstützung die Fürsorge ihres himmlischen Vaters. Das Ziel der Sammlung (lt. Vers 12) besteht darin, dass „er zu vielfachem Dank gegenüber Gott führt.“

In diesem Vers 12 finden wir das Wort „leitourgia“ im griechischen Originaltext. Daher wird dieser Vers auch im Blick auf den Gottesdienst übersetzt, z. B.: „Denn die Hilfeleistung, die in diesem "Gottesdienst" besteht, hilft nicht nur dem Mangel der Heiligen ab, sondern bewegt darüber hinaus viele Menschen zum Dank an Gott.“ [NEÜ]

In jedem Fall ist es eine gute Übung, im sonntäglichen Gottesdienst ein Dankopfer zusammen zu legen. Das ist nicht nur eine Antwort auf die Anrede Gottes. Sondern es hilft dazu, die Nöte der weltweiten Gemeinde Jesu im Blick zu behalten.

Netzwerk der Fürbitte

Paulus führt (in Vers 14) noch einen weiteren Nutzen der Sammlung an: Aus der empfangenen Hilfe entwickelt sich eine gegenseitige Fürbitte der Gemeinden, die auch die Gemeinschaft untereinander stärkt. Schließlich war das Miteinander von Judenchristen und Heidenchristen nicht immer spannungsfrei. Hier aber wird durch die Liebesgabe der Gemeinde in Korinth das Miteinander eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

In Vers 15 kumulieren die Aussagen von Paulus in einem überschwänglichen „Dank sei Gott für das unbeschreiblich große Geschenk, das er uns gemacht hat!“

Mit Jesus wurde uns Menschen das größtmögliche Geschenk gemacht und jedem Menschen Rettung angeboten.

Ebenso ist die weltweite christliche Gemeinde - über alle Barrieren aus Sprachen, Kulturen und Traditionen hinweg - ein wirkliches Geschenk der Gnade Gottes. Dadurch wird der Segen gegenseitiger praktischer Unterstützung und Fürbitte möglich.

Am Ende dieses Kapitels bleibt die Frage: Wie ging es aus? Waren die Bemühungen von Paulus erfolgreich? Ein Blick in den Römerbrief hilft weiter. Dort heißt es: „Die Christen aus Mazedonien und Achaja, also auch aus Korinth, haben eine gemeinsame Gabe zusammengelegt.“

Der Segen für Geber und Empfänger sowie Lob und Dank an Gott sind Wirklichkeit geworden.

Autor: Jens Kreisel


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Reden über Geld

Der Völkerapostel Paulus spricht über ein Tabuthema, über Geld. Und das recht ausführlich in seinem Brief an die Christen in Korinth, ganze zwei Kapitel lang. Dabei verlangt der Gemeindegründer gar keine Unterstützung für sich selbst. Nein, Paulus sammelt zur Unterstützung der notleidenden Gemeinde in Jerusalem – ca. 3.000 km Fahrweg entfernt.

Überall, wo er Station macht, bittet Paulus um Geldspenden für die verarmte Jerusalemer Gemeinde. Bereits ein Jahr zuvor hatte er die Gemeinde in Korinth auf diese Sammlung vorbereitet.

Geldsammlung braucht Organisation

Wir sehen, Paulus plant diese Geldsammlung recht langfristig.

Und wir müssen uns bewusst machen: Diese Sammlung für Jerusalem ist ein zusätzliches Sonderopfer. Sie erfolgte in Korinth, der Hauptstadt der Provinz Achaja, neben den normalen regelmäßigen Kollekten. Meist bestanden diese in Naturaliengaben für die Gemeinde und besonders bedürftige Gemeindeglieder vor Ort.

Jetzt sollte also zusätzlich Geld für Jerusalem gesammelt werden. Offenbar gab es nach der Aufforderung zu dieser Sammlung in Korinth auch Bedenken und Widerstand. Manche Geschwister hatten das Gefühl, dass sie überfordert werden. Darauf war Paulus schon im Kapitel zuvor eingegangen, als er betonte: Vers 13 „Das alles sage ich nicht, damit andere im Überfluss leben und ihr dann Mangel erleidet, sondern es geht mir dabei darum, dass ein Ausgleich hergestellt wird.“ [DB]

Einhalten der Zusagen

Schauen wir uns die Argumente für die Sammlung in diesem Kapitel 9 nun genauer an:

Paulus erinnert in Vers 2 an die positiven Zusagen. Und er deutet eine mögliche Blamage an, wenn die relativ wohlhabende Gemeinde in Korinth nur eine mickrige Sammlung zustande bekäme. Das wäre peinlich.

Segen des Gebens

Dann aber wechselt der Apostel zum Thema des Segens. Die Gabe der Gemeinde soll eine Gabe des Segens sein. Freiwillig, fröhlich, ohne Zwang, so betont er. Das Geben soll ein Ausdruck für den zuvor empfangenen Segen von Gott sein. Machen wir es uns bewusst: Gott beschenkt uns großzügig. Und der Segen erfüllt sich im Empfangen und Weitergeben.

Paulus verdeutlicht, dass es eine Freude ist, anderen helfen zu können. Ja, es ist ein Vorrecht, die Notlage anderer lindern zu können. Großzügiges Geben ist somit Ausdruck der Liebe zu den Geschwistern. Und das Geben wird zu einer Auswirkung des Glaubens.

Jegliche Berechnung hat hier jedoch keinen Platz. Wer nur deshalb gibt, um dadurch viel für sich selbst zurückzubekommen, der verrechnet sich.

Indikator Gott oder Mammon

Durch die Gegenüberstellung von Segensgabe und „Geizgabe“ in Vers 5 deutet Paulus eine Entscheidung im Hintergrund an. Jesus hat vor Habgier gewarnt. In Lk 12,15 heißt es „Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“

Im Brief an Timotheus (1.Tim.6,10) bezeichnet Paulus die Geldgier als eine Wurzel allen Übels. Damit knüpft er an die Worte von Jesus an – „Ihr könnt nicht Gott dienen und gleichzeitig den Götzen Mammon verehren.“ (Mt.6,24).

Wir stellen fest: der Umgang mit Geld und die Großzügigkeit sind ein Indikator für die Machtverhältnisse im eigenen Herzen. Und das gilt ebenso für die konkrete Ortsgemeinde.

Denn jede einzelne Gemeinde gehört zur großen weltweiten Gemeinde von Jesus. Und bis heute gibt es Geschwister, die auf derartige Liebesgaben warten. Dazu ist es erforderlich, die Nöte anderer wahrzunehmen und sich nicht nur mit den eigenen Interessen zu befassen.

Ehre Gottes

Doch ein zentrales Argument fehlt noch in meiner Aufzählung. Haben Sie es bemerkt?
Es geht um die Ehre Gottes. Gott soll mehrfach gelobt werden. Da ist zum einen das dankbare Geben. Man hat Segen bekommen und kann anderen davon abgeben.

Und noch stärker der Dank der Empfänger. Die sehen hinter der Unterstützung die Fürsorge ihres himmlischen Vaters. Das Ziel der Sammlung (lt. Vers 12) besteht darin, dass „er zu vielfachem Dank gegenüber Gott führt.“

In diesem Vers 12 finden wir das Wort „leitourgia“ im griechischen Originaltext. Daher wird dieser Vers auch im Blick auf den Gottesdienst übersetzt, z. B.: „Denn die Hilfeleistung, die in diesem "Gottesdienst" besteht, hilft nicht nur dem Mangel der Heiligen ab, sondern bewegt darüber hinaus viele Menschen zum Dank an Gott.“ [NEÜ]

In jedem Fall ist es eine gute Übung, im sonntäglichen Gottesdienst ein Dankopfer zusammen zu legen. Das ist nicht nur eine Antwort auf die Anrede Gottes. Sondern es hilft dazu, die Nöte der weltweiten Gemeinde Jesu im Blick zu behalten.

Netzwerk der Fürbitte

Paulus führt (in Vers 14) noch einen weiteren Nutzen der Sammlung an: Aus der empfangenen Hilfe entwickelt sich eine gegenseitige Fürbitte der Gemeinden, die auch die Gemeinschaft untereinander stärkt. Schließlich war das Miteinander von Judenchristen und Heidenchristen nicht immer spannungsfrei. Hier aber wird durch die Liebesgabe der Gemeinde in Korinth das Miteinander eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

In Vers 15 kumulieren die Aussagen von Paulus in einem überschwänglichen „Dank sei Gott für das unbeschreiblich große Geschenk, das er uns gemacht hat!“

Mit Jesus wurde uns Menschen das größtmögliche Geschenk gemacht und jedem Menschen Rettung angeboten.

Ebenso ist die weltweite christliche Gemeinde - über alle Barrieren aus Sprachen, Kulturen und Traditionen hinweg - ein wirkliches Geschenk der Gnade Gottes. Dadurch wird der Segen gegenseitiger praktischer Unterstützung und Fürbitte möglich.

Am Ende dieses Kapitels bleibt die Frage: Wie ging es aus? Waren die Bemühungen von Paulus erfolgreich? Ein Blick in den Römerbrief hilft weiter. Dort heißt es: „Die Christen aus Mazedonien und Achaja, also auch aus Korinth, haben eine gemeinsame Gabe zusammengelegt.“

Der Segen für Geber und Empfänger sowie Lob und Dank an Gott sind Wirklichkeit geworden.

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