Reihe: Was soll das mit dem Papst? 13/15 - Der Papst, sein Dienst und wie das kirchliche Lehramt funktioniert
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Nach all dem, was wir in den vorangegangenen Episoden gesagt haben, sollte deutlich sein, warum es den Papst in der Kirche braucht und auch, was vor dem biblischen Hintergrund seine eigentliche Aufgabe ist. Kanon 218 des Kirchenrechts hat die Definition des Ersten Vatikanischen Konzils übernommen. Dort steht: „Als Nachfolger des hl. Petrus im Primat hat der Bischof von Rom nicht nur einen Ehrenprimat, sondern auch die höchste und vollständige Jurisdiktionsgewalt über die ganze Kirche. – Diese Jurisdiktionsgewalt umfaßt nicht nur den Glauben und die guten Sitten, sondern auch alle Dinge, die sich auf die rechtliche Ordnung und Regierung der Kirche auf dem ganzen Erdkreis beziehen.“ Die konkrete Ausgestaltung des Petrusdienstes - dieses Sorgen für die Einheit in der Wahrheit – unterlag in der praktischen Ausübung und Ausübbarkeit einem gewissen geschichtlichen Wandel. Seine konkrete Jurisdiktion bei Bischofsernennungen nimmt er heute im Westen anders wahr als in der Antike – ohne dass sich an seiner grundsätzlichen Juristiktionsgewalt etwas geändert hätte. So wurde etwa der heilige Ambrosius, immerhin einer der vier lateinischen Kirchenlehrer, nicht als verdienstvoller, ergrauter Pfarrer und Professor vom Papst in sein Amt als Bischof von Mailand gehoben. Vielmehr war Ambrosius ein frommer Mann in kaiserlichem Dienst – aber noch Katechume – d.h. noch nicht einmal getauft, als die Menge „Ambrosius episcopus!“ rief. Innerhalb einer Woche, im Schnellverfahren, empfing er Taufe, die Weihen zum Diakon und Priester, damit die Bischofsweihe erfolgen konnte. Generell dienen Bischöfe ihren Kirchen als Nachfolger der Apostel und nicht bloß als Handlanger des Papstes. So werden auch die Rechtsgewohnheiten und die Autonomie der nicht lateinischen, katholischen Teilkirchen vom Papst als Ausdruck der Breite und Weite des Katholischen weitgehend geachtet und nur in Sonderfällen eingegriffen. Die universale Autorität des Bischofs von Rom, samt dem dafür notwendigen Charisma der Unfehlbarkeit, kommt eben erst dann wirklich ins Spiel wenn er ganz konkret den petrinischen Dienst der Einheit in der Wahrheit ausübt und ausüben muss, damit die Kirche Christ, die Kirche Christi bleibt und die eine Botschaft Jesu in der Welt nicht in einer Kakophonie sich widersprechender Denominationen und Konfessionen untergeht. Der Papst, so verstanden, hat also eine ganz bestimmte Aufgabe. Und wo er dieser Aufgabe nicht nachgeht, ist er in seinen Äusserungen, Überlegungen, Gedanken, Flugzeuginterviews, herausgeschüttelten Bemerkungen grundsätzlich so fehlbar wie jeder andere Bischof oder Laie – und im praktischen Handeln, Personalbesetzungen, Gartenveranstaltungen und ähnlichen Entscheidungen sowieso. Um das besser zu verstehen, hier eine kurze Zusammenfassung wie das Lehramt in der Kirche ausgeübt wird und was das für Gläubige bedeutet.
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